SM Leysin

Die Anreise nach Leysin mit dem ÖV war «Horror», da ich mich extrem erkältet hatte. So entschied ich mich nur eine Besichtigungs-Runde auf der Strecke zu machen und danach so lange wie möglich im Hotel zu schlafen. Ich hatte null Erwartungen an das Rennen, da ich vor nur zweieinhalb Wochen auch noch eine kleine OP an der Hand hatte, um eine Schraube zu entfernen und ebenfalls gerade noch in eine neue WG in der schönen Altstadt von Biel umgezogen war. Das Wetter spielte ziemlich verrückt: Es regnete heftig, hagelte, blitzte und donnerte. Das Rennen wurde darum auch um eine Schlaufe verkürzt. So stand ich am Start und hoffte nur, dass meine erkältete Lunge dieses Schlammrennen überstehen würde. Der Startschuss fiel und ohne viel zu investieren befand ich mich zusammen mit Noëlle Buri an der Spitze des Rennens. Ich verhielt mich zurückhaltend und fuhr einfach mit. So sagte ich mir ständig, dass die Erkältung nichts mit dem Power in den Beinen zu tun hat, denn die Muskeln fühlten sich top-fit an. Es gab ein paar Ausrutscher und Ministürze, da es so schlammig war. So driftete auch Noëlle vor mir in einer Kurve weg und ich nutzte die Gelegenheit zu attackieren. Es gelang mir schnell, mir einen grösseren Vorsprung zu verschaffen, welchen ich auf den letzten zwei der sechs Runden bis ins Ziel halten konnte. Ich kann es fast nicht glauben! Nach ein paar Podestplätzen an der SM in den vergangenen Jahren, konnte ich nun endlich den Titel gewinnen. Und dann noch so unerwartet. Ich freue mich riesig darüber!