Saisonrückblick 2025
Zu Beginn der Saison stand ich ungefähr auf Rang 300 der Weltrangliste, da ich im Vorjahr nur wenige Rennen fahren konnte. Mit neuer Energie startete ich in Brasilien in die Saison und sammelte gleich wichtige Punkte für die Weltrangliste. Mein Ziel war, schnell unter die Top 40 zu kommen, um auch im Short Track (XCC) starten zu dürfen. Bereits beim zweiten Weltcup in Brasilien gelang mir ein 6. Platz im XCC, da ich als Ersatzfahrerin nachgerutscht war und daher glücklicherweise auch im XCC starten konnte. Das Cross-Country Olympic (XCO) Rennen lief auch sehr gut (Platz 13).



Zurück in Europa reichten die Startplätze in Nové Mésto nicht für das Short Track-Rennen. Im XCO kämpfte ich mich aber von ganz hinten in die Top 20. Auch in Leogang und Val di Sole blieb es bei der olympischen Distanz. In Andorra, auf 2000 Meter über Meer und einer technisch anspruchsvollen Strecke, kam dann der Durchbruch. Da ein paar Athletinnen nicht starten konnten, rutschte ich als Ersatzfahrerin wieder nach und erhielt den letzten Startplatz. Vom letzten Startplatz konnte ich mich durch das ganze Fahrerinnenfeld aufs Podest (3. Platz) vorkämpfen. Mit der daraus resultierenden besseren Startposition konnte ich im XCO meine Kräfte besser einteilen und fuhr mit Rang 8 ein persönliches Bestresultat ein.



Die wohlverdiente Sommerpause nutzte ich für eine Woche Kletterferien in Andorra und danach für einen weiteren harten Trainingsblock, den ich zuhause in Biel machte. Nach der Sommerpause folgte der Weltcup in Les Gets, wo ich im XCC wieder als Ersatzfahrerin Rang 12 erreichte. Damit durfte ich im XCO aus der zweiten Reihe starten und belegte erneut einen Platz in den Top 20.
Anschliessend stand die Heim-Weltmeisterschaft an: In Zermatt, auf einer Strecke ähnlich wie in Andorra, belegte ich als zweitbeste Schweizerin Rang 4 im Short Track. Das war ein grosses Highlight. Es lässt mich davon träumen, was alles möglich wäre, wenn ich bald einmal zuvorderst starten könnte. Das XCO in Crans Montana mit vielen Höhenmetern und technischen Abfahrten verlangte von mir alles ab. Ich hatte Krämpfe in den Beinen und somit landete ich etwas frustriert auf dem 23. Rang.



Ein besonderes Highlight war der Heim-Weltcup in der Lenzerheide. Beim XCC arbeitete ich mich vom hinteren Feld kontinuierlich nach vorne, bis der Schlusssprint über den Podestplatz entschied (3. Platz) – diesmal mit dem besseren Ende für mich. Im XCO konnte ich, angefeuert von Familie, Freunden, Sponsoren und Fans, erstmals ein Rennen ohne Krämpfe geniessen – dank einer Anpassung in der Rennernährung. Die Strecke auf der Lenzerheide ist eine meiner Lieblingsstrecken. Sie beinhaltet viele natürliche Trails mit Wurzeln und Steinen und macht daher viel Spass zu fahren. Die unglaubliche Atmosphäre und vor dem Heim-Publikum fahren zu können, motivierte mich zusätzlich. Ich fand den Flow und sprintete als 11. und drittbeste Schweizerin über die Ziellinie – ein Resultat, über das ich mich sehr freue.



Die letzten zwei Weltcups fanden in Übersee statt. Ich freute mich sehr auf diese letzte grosse Reise vor dem Saisonende. In Lake Placid (USA) hatte ich etwas Mühe im Short-Track-Rennen. Ich investierte auf einer Runde zu viel Power, um in die Spitzengruppe zu gelangen und so spülte es mich im Verlauf des Rennens wieder zurück. Für einen Dritte-Reihe-Startplatz im XCO-Rennen reichte es trotzdem noch. Die sehr schnelle und gebaute XCO-Strecke gefiel mir sehr und sie machte Spass. Von A bis Z konnte ich mich auf meinen Rhythmus konzentrieren und ein neues Bestresultat (7. Rang) in dieser Disziplin einfahren.


Hochmotiviert reiste mein Team und ich weiter nach Kanada, Monte-Saint-Anne für den letzten Weltcup der Saison. In einem sehr taktischen Short Track konnte ich zum dritten Mal in dieser Saison den 3. Podestplatz ergattern. Das war ein riesen Highlight! Beim XCO-Rennen war nicht mehr viel Energie übrig, von dieser langen und intensiven Saison. Aber ich kämpfte mich bis ins Ziel durch und konnte noch den 14. Rang erreichen.



Was für eine unglaublich coole Saison! 7x Top 10 Rangierungen, 3 davon auf dem Podest und einen 4. Rang bei meiner ersten Weltmeisterschaft in der Elite Kategorie – ich bin sehr zufrieden mit dieser genialen Saison. Nun freue ich mich, das Mountainbike mal für einen Monat in die Ecke zu stellen und wieder ein bisschen mehr zum Klettern zu kommen und neue Energie für die nächste Saison zu tanken.
En liebe Gruess us Biel!
Ronja
